Fisch - nachhaltig gefangen sinnvoller als Bio?
Das Bio-Siegel bescheinigt Zuchtfisch unter anderem folgende Vorteile gegenüber konventionell erzeugtem Fisch:
- keine gentechnischen Manipulationen
- pflanzliche Futterbestandteile aus Biolandbau
- Fischmehlanteil im Futter soweit möglich aus Abfällen der Verarbeitung von Biofischen oder aus nachhaltiger Fischerei
- Haltung der Fische nimmt stärkere Rücksicht auf die Bedürfnisse der betreffenden Fischart (Besatzdichte, Strukturierung der Anlage etc.)
- Betäubung vor dem Schlachten.
Gerade bei den häufig verwendeten Fischarten (z.B.: Lachs), die in der freien Natur wandern oder Einzelgänger sind, stoßen die Richtlinien angesichts geringer Beckengrößen jedoch an ihre Grenzen. Außerdem wird (Bio-)Zuchtfisch mit Wildfangresten gefüttert und dabei mehr Wildfang verwendet, als Biofisch erzeugt. Eine Alternative zu Zuchtfisch bietet Wildfisch aus dem Meer. Eine Zertifizierung nach der EG-Ökoverordnung ist hier nicht möglich, wohl haben sich aber Siegel etabliert, die sich verschieden streng zu Tierschutz (Fang-, Betäubungs- und Tötungsmethoden), Nachhaltigkeit und fairem Handel positionieren.
Nach dem Hersteller Herrmann's stellt nun auch Yarrah von biozertifiziertem auf nachhaltig gefangenen Fisch um. Bei Yarrah birgt hierfür das Marine Stewardship Council (MSC)-Zertifikat. Schwerpunkte beim MSC-Zertifikat sind Bestandserhaltung und minimale Auswirkungen auf das Ökosystem.
Obwohl die betreffenden Produkte nun nicht mehr als 100% biozertifiziert gelten dürfen, sind sie es nach Ansicht der Hersteller mehr als zuvor. Yarrah, so heißt es in der offiziellen Stellungnahme, „[...] ist davon überzeugt, dass Tierbesitzer auf der ganzen Welt dies verstehen und unsere Entscheidung unterstützen werden.“ Ähnlich läßt Herrmanns verlauten, „Aus unserer Sicht ist es sinnvoller, wirklich nachhaltigen Fischfang zu betreiben als mit der Bio-Einstellung etwas zu tun, was der Natur nicht im geringsten entspricht. “